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Hypnotherapie

Hypnose / Hypnotherapie / Hypnoanalyse

Ein modernes Therapieverfahren mit Tradition: Die Hypnose

Die Hypnosetherapie ist ein Therapieverfahren, das in Deutschland seit 2006 (in den USA übrigens schon seit 1956) anerkannt ist. Zahlreiche unabhängige Studien und Veröffentlichungen (derzeit finden sich etwas über 15.000 Einträge in der weltweit größten medizinischen Datenbank PubMed) beweisen regelmäßig, dass sich die Hypnosetherapie bei den unterschiedlichsten Problembereichen fast immer als besonders effektiv und nachhaltig zeigt.

Dennoch spukt in den Köpfen der meisten Menschen noch ein sehr mit Ablehnung und Angst besetztes Bild der Hypnotherpie herum. Geprägt ist diese Anschauung durch die Darstellung in den Medien. Wer kennt die eindrückliche Stimme eines Doktor Mabuse oder die sich mit Spiralen drehenden Augen der Schlange Kaa aus dem Disney-Film-Klassiker „Dschungelbuch“ nicht? Auch denken viele an Bühnenhypnose-Shows, bei denen sich scheinbar alle möglichen Menschen völlig lächerlich machen.

All das ist die klinische Hypnose, die Hypnosetherapie nicht!

Man hat immer wieder vermittelt bekommen, dass man scheinbar seinen Willen einem anderen Menschen übergibt, so dass dieser irgendetwas mit einem anstellt. Doch während der Hypnosetherapie geschieht genau das Gegenteil. Der Klient/ Patient bekommt die Möglichkeit tiefgreifende und nachhaltige Veränderungen zu veranlassen und das gerade mit und durch seinen eigenen Willen. Der Therapeut oder die Therapeutin dienen dabei nur als eine Navigationshilfe durch die Bilder, die das Unterbewusstsein dem Klienten anbietet.

Doch was ist jetzt „Hypnose“ genau?

Die hypnotische Trance steht für einen veränderten Bewusstseinszustand, der mit einer Aufmerksamkeitsfokusierung einhergeht. Zudem findet sich eine gewissgradige Reduzierung der äußerlichen, alltäglichen und bewussten Wahrnehmung. Hypnose ist ein völlig natürliches, normales und alltägliches Phänomen. Jeder Mensch kennt diesen Zustand: z. B. kurz nach dem Aufwachen oder vor dem Einschlafen. Aber auch immer dann, wenn das Bewusstsein und das Unterbewusstsein scheinbar unterschiedliche Wege gehen. Wer kennt das nicht, dass man auf einer Strecke, die man schon oft gefahren oder gegangen ist, man sich beim Ankommen am Ziel wundert, ob nun die Ampeln auf Grün oder Rot gestanden haben und ob man an Überwegen und Kreuzungen richtig gehandelt hat oder nicht. Natürlich hat man alle Verkehrsregeln beachtet und sich keineswegs falsch verhalten. Nur war der Prozess für das Gehirn so klar und eingängig, dass es sich in zwei gleichwertig agierende Anteile teilen konnte. Ein Anteil, der über irgendetwas nachgedacht und ein anderer, der eben am Straßenverkehr teilgenommen hat.

Kinder kennen diesen Zustand der Trance deutlich besser, als Erwachsene. Sie können noch leichter die „Zeit vergessen“, in Bücher abtauchen und Fantasie-Abenteuer als völlig real erleben. All das sind Beispiele für eine so genannte Alltags-Trance.

In der Hypnotherapie wird nun versucht dieses Bewusstseinsstadium absichtsvoll herbeizuführen (Induktion). Denn in diesem sehr entspannten und angstfreien Zustand werden Körper und Geist ruhig und können sich harmonisieren. Dies geschieht vor allem dadurch, dass sich die Atmung verlangsamt, das Vegetativum sich ausgleicht und Stresshormone sowie Muskeltonus reduziert sind. Ist dieser schöne, tiefe Entspannungszustand erreicht, kann die Hypnotherapie beginnen. Je nach Zielsetzung werden Körperprozesse unterstützt oder aktiviert (z. B. das Immunsystem), innere Konflikte gelöst, traumatische Erlebnisse verarbeitet und die daraus resultierenden belastenden Gefühle und einschränkenden Glaubenssätze durch positive Gefühle und Grundüberzeugungen ersetzt.

Um das leichter verstehen zu können, kann man ein vereinfachtes Model unserer Psyche bemühen. Man kann sich vorstellen, dass unser Geist sich in drei Anteile gliedert: Bewusstsein, Unterbewusstsein und ein Bewusstseinsanteil, der sich quasi zwischen diesen Beiden befindet. Der dritte Anteil wird in den unterschiedlichen Disziplinen der Psychologie unterschiedlich benannt. Übersetzt man nun dieses etwas abstrakte Bild in ein besser nachvollziehbares, so könnten diese drei Komponenten mit dem Bild eines Computers beschrieben werden. Natürlich ist das nur eine Näherung und Vereinfachung und keineswegs eine suffiziente, klinisch-psychologische Darstellung.

In dieser Interpretation stellt unsere Computer-Festplatte unser Unterbewusstsein dar. Hier befindet sich das Betriebssystem, ohne das ein PC gar nicht erst laufen würde. Zudem ist alles, was wir jemals erlebt haben dort, wie in einer riesigen Bibliothek, gespeichert. Außerdem sind hier unsere „Programme“ (Apps) abgelegt. Diese Programme sind erlernte Anteile von uns, die im entsprechenden Fall aktiv werden. Ein solches Programm ist beispielsweise Radfahren. Diese App wurde irgendwann in der Kindheit installiert (erlernt) und ist immer dann sofort aktiv, wenn auf ein Fahrrad gestiegen wird. Einmal verinnerlicht, müssen wir es nur im richtigen Augenblick abrufen und können entsprechend Fahrradfahren. Je öfters ein Programm geübt wird, umso leichter und schneller ist es abrufbar. Egal welches Programm wir ab- bzw. angelegt haben, es ist immer erst dann aktiv, wenn wir es in einer entsprechenden Situation starten. So sollte z. B. das Fahrradfahrprogramm während des Lesens dieses Artikels nicht aktiv sein.

Die zweite Komponente ist unser Bewusstsein. Im Beispiel des Computers wäre das der Mensch, der mittels der Tastatur Informationen eingibt oder abruft. Zudem startet dieser Mensch auch ganz aktiv diverse Programme (z. B. Kochen, Fahrradfahren, Maschinenbedienung, Fremdsprachen etc.).

Nun kommt noch der dritte Anteil dazu. Bei einem PC ist das quasi eine Art installierter Administrator. Man kennt das: wenn man z.B. eine neue App installieren möchte, wird man oft gefragt, ob man „Administratorenrechte“ hätte. Der Administrator ist derjenige, der die Oberaufsicht darüber hat, was auf die Festplatte (Unterbewusstsein) gespeichert, bzw. was von dort abgerufen wird.

Das Besondere am Administrator in uns ist, dass dieser sich nicht davon beeinflussen lässt, ob etwas „gut“ oder „schlecht“ für den jeweiligen Menschen ist. Er entscheidet nur nach der emotionalen Ansprechhöhe. Ist diese sehr hoch, wird die Information sofort abgelegt und ist leicht abrufbar. Ist das damit verbundene Gefühl eher schwach, kommt es (erst einmal) nicht zu einer Ablage. In der Lernpsychologie ist dieses Phänomen gut bekannt.

Wenn jemand beispielsweise eine Sprache lernen muss, weil es der Arbeitgeber so angewiesen hat, ohne dass dieser Mensch auch nur annähernd Lust oder Begeisterung für diese Sprache empfindet, werden die Lernfortschritte überaus klein sein. Anders liegt der Fall, wenn sich der gleiche Mensch in einem anderen Land in jemanden verliebt. In einem solchen Fall wird die Sprache ungleich viel schneller gelernt werden.

Da der Administrator nur nach der Intensität eines Gefühls entscheidet, können durchaus auch, sich sehr negativ auswirkende Programme auf der Festplatte unseres Unterbewusstseins gespeichert werden. So können z. B. massive Ängste (Phobien), Süchte, Verhaltensprobleme, Schmerzen, Krankheiten, psychische und körperliche Lebenseinschränkungen und vieles mehr als Programme abgelegt werden.

Genauso, wie man bewusst Programme starten kann (s. o.), können diese auch auf unbewusstem Wege aktiviert werden. Hier spricht man dann von „triggern“. Plötzlich kommt eine Panik in einem Menschen auf, ohne, dass ein wirklicher, erkennbarer Grund vorliegt. Oder jemand verhält sich immer in einer bestimmten Situation auf eine ganz spezielle, meist ungute, Art und Weise und wundert sich hinterher, dass nie eine Partnerschaft von langer Dauer ist. Hier wäre eine Liste der möglichen Beispiele sehr lang und jeder kennt mit Sicherheit selbst entsprechende.

Viele der Programme, die in uns aktiviert werden können, waren zum Zeitpunkt ihrer Entstehung überaus sinnvoll – manchmal sogar überlebenswichtig. Nur beeinflussen sie im Laufe der Zeit, das Leben eines Menschen manchmal so massiv, dass es zu u. U. sehr schlimmen Belastungen und Störungen im Alltag kommen kann.

Wie wirkt Hypnose?

Hypnose ermöglicht es, als eine ganzheitliche Behandlungsmethode, emotionale und körperliche Krankheitsursachen zu erkennen und zu behandeln. Hypnose wirkt dabei auf mehreren Ebenen:

1. Körperliche Ebene

Über die Hypnose können alle organischen Vorgänge im menschlichen Körper (Magen-Darmtätigkeit, Herzfunktion, Blutdruck, Hormonsystem etc.) positiv beeinflusst werden. Bei Schmerzzuständen wirkt Hypnose häufig stärker als Medikamente und hat zusätzlich den großen Vorteil, dass dabei keine schädigenden Nebenwirkungen auftreten.

2. Emotionale und geistige Ebene

Ein besonderer Vorteil der Hypnotherapie liegt in ihrem direkten Zugang zum Unterbewusstsein. Dieser Behandlungsansatz macht die Hypnose sehr effektiv und erfolgreich. Mittels verschiedener Methoden gelangt man, ohne den Umweg über den Administrator, zu verdrängten oder vergessenen Erlebnissen, Emotionen und Konflikten, die den Krankheitssymptomen zugrunde liegen. Belastende Gefühle wie Angst, Einsamkeit, Wut, Hass, Wertlosigkeit etc. können in der Hypnose ursächlich erkannt, neutralisiert und durch positive Gefühle ersetzt werden.

Hypnose arbeitet also mit und für Körper, Geist und Seele. Während der hypnotischen Behandlung können körperliche oder emotionale Ursachen ausfindig gemacht und bearbeitet werden. Zudem lassen sich die körpereigenen Selbstheilungsmechanismen aktivieren und Heilungsprozesse werden so auf natürlichem Wege angestoßen und beschleunigt. Ein weiterer Vorteil liegt in der guten Kombinationsmöglichkeit mit anderen therapeutischen Verfahren.

Was für Auswirkungen hat die Hypnose?

Die positive Kraft der Hypnose ist eine nicht zu unterschätzende. Sie ist in der Lage das unwillkürliche, vegetative Nervensystem zu beeinflussen. Dies ist mit dem Bewusstsein direkt nicht oder nur sehr schwer möglich. So kann in der Hypnose Blutdruck und Pulsschlag gesenkt, das Immunsystem stimuliert, das Hormonsystem beeinflusst und die Gehirnströme verändert werden (u.v.a.m.).

Die Hypnose ist ein äußerst effektives Verfahren, weswegen sie nicht nur in der medizinischen, therapeutischen Praxis, sondern auch im Rahmen von Coaching, Ausbildung oder Sport, angewandt wird. Wichtig ist, dass eine therapeutische Hypnose auch von entsprechend ausgebildeten und zertifizierten Behandler/innen ausgeübt werden darf. In Deutschland ist es nur bestimmten Berufsgruppen erlaubt therapeutisch tätig zu werden. Hierzu gehören Heilpraktiker*innen, Heilpraktier*innen für Psychotherapie, Psychotherpeut*innen, Ärzt*innen, Psycholog*innen.

Wird nicht im Rahmen einer Therapie gearbeitet, so spricht man vom (ebenfalls sehr effektiven) Hypnocoaching. Dieses ist entsprechend ausgebildeten Coaches zugänglich.

Was ist Hypnose wirklich?

Wenn Menschen Hypnose anwenden, versetzen sie sich selbst oder andere in einen anderen Bewusstseinszustand, der mit physischen und psychischen Veränderungen einhergeht.

Mögliche Anwendungsgebiete

Im Grunde genommen kann die Hypnosetherapie bei nahezu allen Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt werden. Entweder um die Ursachen zu beseitigen oder einen Krankheits- bzw Heilungsprozess zu begleiten.

Nachfolgend eine kurze (unvollständige) Auflistung einiger Einsatzgebiete:

  • Raucherentwöhnung
  • Abnehmen / Gewichtsreduktion
  • Stress und Stresserkrankungen
  • Negative Gewohnheiten
  • Leistungssteigerung (Beruf, Sport, Studium)
  • Gedächtnis-Aktivierung
  • Selbstbewußtsein / Selbstvertrauen / Selbstwertgefühl
  • Angst / Ängste / Phobien
  • Depressionen
  • Traumatisierungen / Traumata
  • Posttraumatisches Belastungssyndrom
  • Schlafstörungen
  • Schmerzerkrankungen / Schmerzkontrolle
  • Neurosen / Zwangserkrankungen
  • Neurodermitis / Ekzeme
  • Allergien
  • Tinnitus
  • Impotenz / sexuelle Adynamie / Aversion
  • Sprachstörungen / Stottern
  • u.a.m.

Auf der nachfolgenden Seite finden Sie interessante Videobeiträge zum Thema „Hypnose“

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